2 Trainer, 2 Spannungszustände
Der eine frisch vom Urlaub zurück und nach dem Spiel sichtlich weiter entspannt und ausgeglichen (Mark Fischer)… und vom anderen bekamen dessen Spieler solch lautstarke Dinge zu hören, wie:
„Das lass ich mir von Euch jetzt endgültig nicht mehr bieten“ und „jetzt reicht’s“, und die restlichen ca. 2 Minuten seiner anhaltenden Vokal-Brühe ging für das Ohr des überliefernden Zuschauers Gerry Liebermann unter, in einer schreiartigen, vermutlich philosophischen Denk-Konstruktion über das wahrscheinliche Thema: „11 Scheißkerle in Trikots, die sie nicht verdienen zu tragen“ 😉
Was Suebia heute in und gegen Deißlingen/Lauffen II rausgehauen hat, würde der ehemalige HSV, wie auch Bayern-Trainer Branko Zebec vielleicht so kommentieren:
„Sehen, wer hören auf Trainer, irgendwann verstehen, dass haben Branko meistens recht.“
2:8 für Suebia.
Zunächst sah es noch gut aus, für den Deißlinger/Lauffener Trainer… 1:0 schon nach 14 Minuten. Davor gab es bereits zwei Großchancen für seine Mannen, von denen eine der heute superstarke Michael Burkhardt („The Big Sexy“) schon nach paar Minuten in letzter Not auf der Linie verhinderte; genauso gab es aber auch zwei Großchancen für Suebia.
Das (die Großchancen) blieb heute Dauerzustand.
Und so folgte in der 19. Minute bereits das 2:0 gegen Suebia.
Ein offener Schlagabtausch entwickelte sich hüben, wie drüben. Sehr sehenswertes und spannendes Spiel. Deißlingen/Lauffen wollte mehr, Suebia aber noch ein bisschen viel mehr…
Und so machte es in der 27. Minute aufeinmal Zack:
2:1 durch den ohnehin bereits auffälligen Felix Vogt.
O-Ton Gabriel Welsch noch vor Vogt’s Tor: „Felix ist selten da, hat viel zu tun, studieren und so, aber wenn er da ist, sticht er, sehr gute Physis“).
Der Deißlinger 10er wird in dieser Zeit ausgewechselt. Ein O-Ton Gabriels auch hierzu: „Das kenn ich noch von mir, paar Kilo Übergewicht, da fährt’s dir schnell mal wo rein.“
Und Zack:
2:2 durch Julian Schmidt paar Minuten danach (heute wieder tolle Leistung gezeigt; beachtenswert übrigens auch sein Mimenspiel, besonders wenn ihn wie in den letzten beiden Spielen was ankotzt).
Pause
Kaum war’s losgegangen… Zack: 2:3 !!
Zack: 2:4 !!
No`mal Zack: 2:5 !!
Ond glei no´mol Dsagk: 2:6 !!
Weitere 2 Male hat`s dann noch wo „Dsagk“ gemacht…nur halt nicht mehr im Tor der Sueben.
Das 3. Tor (50.Minute):
Pallaks vom Suebenstrafraum im Alleingang mit Ball am Fuß im absoluten Matthäus-Style nach vorne in den anderen Strafraum, gibt ab… Tor, Felix Vogt! Besser geht’s nicht.
Tor 4 (60.): Der coole Christoph Haas!
Tor 5 (73.): Der physische Felix Vogt!!
Tor 6: (83.) Der … ja, was wohl (?) Christoph Haas!!!
Tor 7 (84.): Na, was soll’s: Christoph Haas!!!!
Und Tor 8 (89.): der ne Weile zuvor eingewechselte Fabian Zeller, der in einem gekonnten Lupfer ein dutzend Meter vorm Tor elegant reinservierte, Abpfiff, fertig.
Die Sueben Abwehr:
Sie hat heute, allerspätestens nach der 20. Minute sehr großen Anteil gehabt, dass es vorne so gut lief: der blonde Kapitän Probst, der blonde Matthias Hermann, der blonde Alexander Leins und der nicht ganz so blonde Julian Flaig. Immer wieder verhinderten sie in der Folgezeit Deißlinger Torchancen; entlasteten auch den spätestens ab dem 2:5 nachvollziehbar etwas nachlässig und leichtfüßig agierenden Torwart „Mepp“, und gaben dem Spiel Stärke und Kraft von hinten und – absolvierten dazuhin noch enorme Laufleistung nach vorne. Ein ganz großes: Wow!
Tim Hezel fiel mehrfach auf als sehr ballversierter und ballsicherer „Gegnerumspieler“. Ganz toll auch sein Doppelpass mit Schmidt der zum Vogt`schen 2:5 führte.
Aus und Einwechslungen:
66. Minute: Wechsel Ruben Gihr für „The Big Sexy.“
77. Minute: Fabian Zeller für Felix Vogt.
79. Minute: Und hier kam er, nach mehrwöchigem Urlaub in Portugal (und selbstverständlich mit mehreren Kilo Übergewicht) – eine der Identifikationsfiguren des 1. FC Suebia Charlottenhöhe von Anfang an:
Walerus, besser bekannt als Walli Kahn!! Normalerweise Torwart, aber eben auch Allzweckwaffe, und damals nach Probst 2. Torschütze gegen Bochingen des ersten offiziellen Ligaspiels überhaupt! Walli Kahn!!
Schiedsrichter-Leistung Top. Gutes Auge, ruhige Hand.
Deißlingen/Lauffener Spieler trotz des zunehmend deprimierenden Verlaufs bis zum Schluss faire und saubere Spieler. Wow!
Und zum Schluss:
Heute kann man es nur mit Otto Rehagel halten, der einmal (an seine Kritiker gerichtet) sagte:
„Über das, was wir heute hier geleistet haben, gibt`s nur eins: Schnauze halten, Niederknien und Applaudieren!!!“