Hi Oberndorf...
FC Suebia Charlottenhöhe gegen Spvgg Oberndorf 2:4 (1:2)
Hallo Oberndorf, würdest Du es übernehmen, das heutige Spiel unseren suebischen Lesern zu beschreiben?
Oberndorf: „ähh, ungewöhnlicher Vorschlag, aber, ähmm...ja, mach ich, gerne.“
Dann leg los.
„Gerne. Ich war heute vorm Spiel ein bisschen Unsicher. Suebia ist ja Tabellenführer, hat letzte Woche den Zweiten bei ihm zuhause geschlagen, und ich hatte letzte Woche zuhause gegen den 13. Lauterbach zwar gewonnen, aber nur mit ach und krach.“
Du warst heute, wie Dein Betreuer Walter Melzer gesagt hat, aber mindestens zwei Klassen besser?
„So ist es. Ich hatte mir vorgenommen, auf Teufel komm raus aufzuspielen, und dann mal gucken, was passiert. Ich war drauf eingestellt, verlieren zu können, aber im Fußball...na Du weißt ja, ist alles möglich.“
Absolut.
„Als ich dann in der ersten Halbzeit zwischen der 33. und 43. Minute zurecht 2:0 führte, war klar, dass ich dieses Ding echt nachhause bringen könnte. Denn Suebia war entgegen meiner Erwartung nicht so elegant und dominierend, wie ich das die letzten Wochen über mitbekam und auch auf deren Homepage durch Deine Berichte lesen konnte. Die übrigens total klasse sind, Deine Berichte.“
Sag`s noch mal, das Letzte.
„Ich wiederhole mich ungern.“
Komm, jetzt sag`s noch mal.
„Aber nur weil Du`s bist: Deine Berichte sind super.“
Okay, okay.
„Als Euer David Probst aber kurz vor der Halbzeit noch den Anschlusstreffer zum 1:2 schaffte, war das natürlich ziemlich scheiße für mich, da ich mir nun gut vorstellen konnte, dass der FC Suebia nach der Pause ziemlich aufdrehen würde. Und so kam es auch. Und als ich dummerweise in unserm Strafraum in der 54. foulte und Euer Spielertrainer Mark Kiener den Elfer wie `ne eins zum 2:2 versenkte, ab da hat mir`s Hosenbein geflattert. Hast`sicher gemerkt, dass ich ab da ziemlich emotional geworden bin.“
Ja, hab ich. Der FCC war plötzlich am Drücker, die heftige Halbzeitansprache vom Trainer Kiener hatte Wirkung gezeigt.
„Völlig. Aber dann kam ja glücklicherweise ein paar Minuten später der Eckball für die Sueben...“
Wieso glücklicherweise? Der war doch in der 58. gefährlich für Dich?
„Ja, mein lieber Jimmy... das mit den Eckbällen ist halt so ne Sache.“
Wie das, mein allerliebstes Oberndorf?
„Halloooo Jimmy Las Vegaaaas, seit wann fängst Du denn`s Schleimen an?“
Sorry, sollte `n Spass werden.
„Hab schon befürchtet Rottweil hätte Dir Deine Birne bisschen weich geschleimt ;-)
Aber okay:
Die Gefährlichkeit von Eckbällen wird völlig überschätzt, Jimmy.
Zwar ist der Eckball eines der spannendsten Momente im Fußball, da die meisten Spieler beider Mannschaften sich im und um den jeweiligen Strafraum eines Tores herum befinden – und exakt das suggeriert dem Zuschauer, wie auch Spielern - eine bzw. DIE möglicherweise spielentscheidende Situation vor sich zu haben. Nicht umsonst werden Ecken daher auch sehr oft trainiert.“
Und?
„Aber die statistische Wahrheit die vor einiger Zeit in der Bundesliga und der Premier Ligue England über mehrere Saisons durchgeführt wurde, bringt hervor, was ich schon lange weiß: Eckbälle führen gerade mal in nur durchschnittlich jedem 10. Spiel zu einem regulären Tor!“
In ca. 10 Spielen nur ein Treffer? Obwohl ein Eckball so gefährlich ist?
„Wie gesagt, das wirkt nur so, wegen dem ganzen spannungsgeladenen Getümmel vorm jeweiligen Tor. Denk aber nur darüber nach, an wieviele Eckbälle Du Dich zum Beispiel in der letzten oder auch dieser Suebia-Saison erinnern kannst – und wie viele von diesen ganzen Ecken dann tatsächlich auch ins Tor führten, zählten, und nicht etwa noch wegen Abseits abgepfiffen wurden?
Du wirst Dich unter Garantie an viel mehr direkte und reguläre Freistoßtore erinnern, Elfertreffer sowieso, und dem Fußballer gehts in Wirklichkeit nicht anders.“
Irgendwie scheinst Du recht zu haben, is ja verrückt.
„Aber das größte Problem an Eckbällen, die im Normalfall also nicht mal zu einem Tor führen, ist ein ganz anderes, viel gefährlicheres, und das verkehrt die vermeintliche Großchance sogar zum echten Risiko - nämlich für die eckballausführende Mannschaft selbst!!“
Häh!?
„Ganz einfach: wenn der Ball nach einer Ecke an einen gegnerischen Spieler fällt, was in diesem Getümmel nicht unwahrscheinlich ist, leitet der sofort den direkten Gegenzug - den `Konter` - auf das jetzt schwach besetzte, vielleicht gar nur durch den Torhüter bewachte Tor ein - der Goali wird umspielt oder überlupft, zack, ein zwei Stationen und fertig ist das `Eck-Ball-Tor.`
...2:3, das war übel für uns.
„Genau, und vor allem auf diese Weise war das für die Sueben dann wie ein Genickschlag, ab da war`s klar, wer die Punkte mitnimmt.
Das 2:4 wieder durch Dimitrij in der 83. war fast nur noch Kosmetik. Danach sind die Sueben ja schier noch untergegangen und hätten von mir fast noch ein 5-tes gefangen.“
Tja, denn… Danke für das Interview, Oberndorf. Bis zum nächsten Mal.
„Ich bedanke mich auch, Jimmy. Bleib gesund, und alles Gute weiterhin für den FC Suebia Charlottenhöhe. Ahh, kannst Du hier den Link vom letztjährigen Spiel gegen uns noch schnell einfügen?“
Klaro, hier bitte: Schiri, "gutes Spieler fallen, wenn kommen starkes Wind.
am kommenden Sonntag den 9.11 2014 um 14: 30 Uhr AUSWÄRTS gegen den VFL Fluorn (Platz 6/21 Punkte)