Verloren. Macht nichts. Nächstes Spiel gewinnen.

schramberg1314klb

Zitat Titel: Branko Zebec, ehemaliger Bundesligatrainer HSV

Saisonspiel eins nach Verlassen der 2-jährigen Kreisliga-C-Sause, genannt auch "Betonliga."

Was immer man unter Beton auch verstehen mag, Wattebällchen und Tempotaschentücher sind es sicher nicht. Auch nicht Rouge und auch nicht Windelwechslereien im großen, noch im kleinen Stil.

Daher eine kurze Rückblende:

Schlechteste Spiel-Erinnerung an die Betonligenzeit O-Ton Matthias Hermann:
-"gegen Marschalkezimmern" (FCC Mitbegründer Gabriel Welsch - Schlüsselbeinbruch - Karriereende).
-"gegen Harthausen" - trotz zwei von Suebia klar gewonnenen 8:0 spielen - mit jedem geschossenen Tor stiegen die Harthausener Attacken gegen die suebischen Körper und deren Beinapparate im gefühlten Quadrat an.
"Grausig", so die Erinnerung von Matthias Hermann.
-"der elende Schlammplatz in Göllsdorf" und die damalige 1:2 Führung für Suebia...am Ende stand es aber doch 7:2 für Göllsdorf.
(Dritt)-beste Erinnerung : Meisterschaft!
(Zweit)-beste Erinnerung: "Das erste offizielle Spiel vor zwei Jahren mit gleichzeitigem ersten Sieg gegen Bochingen" und dem ersten suebischen Kickertor von dem seither alleweil die Abwehr ruhig und solide führenden Verteidiger David Probst.
Probst, aufgrund seiner Spielweise und seiner dem Zuschauer-Auge nur selten in Erscheinung tretenden Stellung in der Abwehr, wie auch Hermann, ganz wichtige Abwehr-Eckpfeiler auf dem Weg raus aus dem Matsch...
...und gleich in die erste Heim-Niederlage der neuen Saison 13/14 gegen den Frischabsteiger Türk SV Schramberg rein...
1:2
Macht nichts,
denn die Melodie hinter der 1:2 Torekulisse hört sich denn auch harmonisch, gesund und folgendermaßen an:
Schießt Suebia eins oder zwei ihrer zahlreichen Tormöglichkeiten mit etwas mehr Treffsicherheit oder auch mehr Glück in der ersten Halbzeit rein - ist alles gegessen - und sie geben dieses Spiel nicht mehr aus der Hand und die Schramberger fahren zurück ins Tal der T.....
So geschieht, was geschieht, wenn nicht das geschieht, was geschehen soll:
Kurz vor der Pause das 0:1 für die Schramberger, dass sie sich aufgrund ihrer ebenfalls nicht wenigen Tormöglichkeiten doch auch verdient hatten.
Pause
Kurz nach Anpfiff das 0:2. Schade. Wirklich schade. Aber genauso verdient, wie wenn es auch bereits 2:0 für Suebia hätte stehen können.
Ein echt flottes Spiel war hier von beiden Seiten zeitenweise zu sehen. Und man kann klar sagen, dass 22 fitte Leute auf dem Platz gestanden haben. Die 11 Migrationshintergründler aber offenbar noch einen ticken fitter und geschwinder; ein wenig abgeklärter, etwas ausgefuchster; man konnte spüren, dass sie zwar als Absteiger der Liga A kommen, aber dem Aufsteiger aus der C doch was voraus haben - denn sie waren absolut in der Lage das Heft in die Hand zu bekommen und nach dem 2. Tor das Spiel im Prinzip nicht mehr aus der Hand zu geben.
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Kurz was in eigener Sache zum flapsigen Türkei Tonfall: Mir persönlich hat halt mal vor gefühlten 100 Jahren ein Türke die Frau ausgespannt - nichts für ungut ;-)
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So ging das Spiel nach dem 0:2 in eine hitzigere Phase über... die Sueben etwas enttäuscht über sich und das ungeschickte 2. Tor; die Schramberger im Gegenzug gewillt, die Punkte nun unbedingt mit nachhause zu nehmen. Ein Wort gab in dieser Phase das andere, eine schlecht ausgeführte Schwalbe hier (O-Ton Pallaks lautstark zu einem aus seiner Sicht neben ihm überraschend gefallenen Schramberger Spieler: "He, ich hab Dich doch gar nicht berührt!!???"), ein zu forsches Einsteigen manches Sueben gegen die gegnerischen Beine... O-Ton Torwart Schramberg in der Folge (zu seinen Spielern): "Laßt euch jetzt nur ja nicht provozieren, dass wollen die nur, bleibt ruhig"; anderseits widersprach er sich in der Hitze des Gefechts auch etwas, als er kurz danach die Losung ausgab "Jungs, kommt, mehr Gas geben, mehr rangehen, wir lassen uns nichts gefallen").

O-Ton manches Suebia Fans in dieser doch ca. 20 Minuten währenden heißen Phase: "Die Schramberger werden allmählich ganz schön unfair und provozieren ziemlich."
O-Ton des zur 70.Minute ausgewechselten aber fehlerlosen Suebia-Spielers Ruben Gihr: "Macht echt ziemlich Spaß gegen die zu spielen, und unfair sind sie auch nicht."
Plötzlich das 1:2
Strafstoß Suebia.
Vorangegangen war ein von den Schramberger Spielern wenig lamentiertes Foul im Strafraum an Tim Hezel.
Schön zu sehen, wie ein Spieler wie Christoph Haas beim "Elfer" die Nerven behält und fast wie unbekümmert reinserviert und sich und den Sueben das mögliche Unentschieden zubereitet. Sowas von cool.
Sowas von cool auch, wie sich ein Fußballspiel plötzlich wieder drehen kann, die Verhältnisse sich neigen...3 Minuten Nachspielzeit (Suebia hatte durch Spielerverschiebung bereits strategische Unterzahl in der Abwehr, dafür aber Überzahl im Mittelfeld/Angriff geschaffen)... und...ja, fast, aber nur fast, wär ein Punkt doch noch hier geblieben.
Eigentlich hätte man beiden Mannschaften heute 3 Punkte geben können: Den Sueben je einen für ihr Herz, den anderen ihres Kampfesgeists wegen (ja, und den anderen halt einfach so), und Türk Schramberg die verdienten 3 Stück dafür: Das sie gute Sportsmänner sind und waren.
Eine saubere Sache war das heut.

-Nachspann-
Auffälliges 1:
Neuzugang Tobias Pallaks trägt in sich, wie es scheint, das Potenzial, sich künftig zu einer Art ordnenden und führenden Figur im Abwehr/Mittelfeldspiel der Sueben zu entwickeln.
Auffälliges 2:
Julian Schmidt, unaufhörlicher Angriffsmotor und Unruhestifter im suebischen Spiel.
Auffälliges 3:
Die Antwort des 20-jährigen Matthias Hermann vor paar Tagen auf die Frage, was denn seine beste Erinnerung an die letzten 2 Jahre sei?
"Der FC Suebia Charlottenhöhe selbst."

Bericht: Jimmy Las Vegas


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