Ding und Dang und Dong...
Einsatz zeigen, Rangehen, Zeichen setzen. Mann sein. Der anschließende Freistoß läßt zwar zweimal hintereinander das Alu in Wally Kahns (T)Ohr klingeln, aber alles gut gegangen, läuft. Suebia hat das Spiel ab jetzt voll im Griff.
Spvgg Schramberg II - FC Suebia
Charlottenhöhe 1:3
„Sage nicht, die Katze ist im Sack, wenn der Sack noch offen ist, denn die Katze ist ein wildes Tier.“ – Giovanni Trapattoni
So ging es den Sueben als sie plötzlich den Anschlußtreffer der Schramberger in der ca. 75 Minute zum 1:2 kassierten. Aufeinmal war das Ding mit der Katze wieder ein heißes Eisen geworden, dummerweise, kann man sagen. Aber Ende gut, alles gut.
Denn das Geburtstagskind Leo Erath (laut Luca Wagners Rechnung demnach heute 14 geworden) machte 5 Minuten vor Schluß den Sack eben doch zu. Tor zum Endstand 1:3.
Das 0: 1 schoß Felix Vogt der Physische.
Über ihn (Vogt) hieß es heute: "Eiskalt vor dem Tor, scheut keinen Körperkontakt, Kreisläufertätigkeit im Handball (Vogts weitere aktiv betriebene Sportart) zahlt sich voll aus und: das sind seine Dinger (damit waren Tore aus engem Gerangel im Strafraum heraus gemeint)."
Zu den Spielern des Tages gehören neben dem weiteren Torschützen Marco Uttenweiler - der einen Freistoß direkt zum 0 : 2 vewandelte - mit Sicherheit noch die beiden Abwehrspezialisten Alexander Leins und Matthias Hermann. Beide sehr laufstark, hochkonzentriert, laufen jede Lücke zu und nach vorne immer wieder Impulsgeber.
Leins holt in den ersten 10 Minuten einen Schramberger von den Füßen. Sauber gemacht. Könnerhaft. Hart, aber fair. Es sind solche Kleinigkeiten, die zeigen, dass was wo gut läuft und funzt. Einsatz zeigen, Rangehen, Zeichen setzen. Mann sein. Der anschließende Freistoß läßt zwar zweimal hintereinander das Alu in Wally Kahns (T)Ohr klingeln, aber alles gut gegangen, läuft. Suebia hat das Spiel ab jetzt voll im Griff.
Prima und mit viel Übersicht gespielt auch Frauenfan Tobias Pallaks. Schön auch zu sehen seine "Handspiele", wenn er wie schon mehrfach in den vergangenen Spielen (nach Schiripfiffen wegen ihm) unschuldig wie ein Lamm mehrere Male die offenen Hände hin und her winkend hebt, von rein gar nichts was wissen mag und dazu ein Mimenspiel auflegt, dass es selbst dem Härtesten noch weich um die Birne wird. Man am Ende selbst nicht mehr sicher ist, was nun stimmt. Finger weg also von Pallaks, denn der kann am allerwenigsten dafür, dass manchmal Gegner um ihn herum einfach fallen mögen.
Gute Vorstellung heute auch von Wally Kahn. Ruhig und sicher.
Wally Kahn hält bekanntlich jeden Ball - auch die Unhaltbaren - und die, die er nicht hält: sind nicht von dieser Welt!!!! Dieser Logik nach also auch das Tor zum 1 : 2 das plötzlich das Spiel noch mal minutenlang sehr heiter und katzenmäßig wild werden ließ. Aber egal, Katze Wally Kahn ist ein pfundiges Original und man muss sich beeilen ihn noch genügend lang so sehen zu können, denn er macht zurzeit eine bislang augenscheinlich erfolgreiche Diät. Ende und Ausgang dennoch ungewiss...Stichwort Joo Joo... (Aiple).
Hefeweizenfan Wally zählt derzeit also Kalorien. Irgendwas mit 2000 pro Tag. Auf die Frage, warum er so was macht (abnehmen), antwortet er: "weil ich mich dann besser fühle." Und auf die Frage, woher er das wissen kann, dass er sich dann besser fühlt, ist seine Antwort: "ja, woher, woher, ich war irgendwann ja auch mal normal" - um achselzuckend zu ergänzen: "wahrscheinlich jedenfalls."
Wally zählt also Kalorien. Auf den Einwurf, dass das vielleicht ein ziemlich kompliziertes (Rechen)-Ding sein könne, entgegnet er: "ne, ist alles ganz easy, wenn ich zum Beispiel Hefezopf esse oder stattdessen ein Hefeweizen trinke, kommt es ja auf das Selbe raus, ich lass daher jetzt halt eher mal den zusätzlichen Hefezopf weg. Und das mit den Weizenbieren, ja, da hab ich noch ´ne kleine Toleranz in der Rechnung eingebaut, weil man das bisschen Essen zwar auch Trinken kann, es aber trotzdem noch nicht so ganz passt - aber wird schon alles."
Der Schramberger Trainer hat kurz vor Ende des Spiels ganz andere Sorgen die ihm an den Speck gehen: "Mann, wie ich die letzten paar Wochen über alt geworden bin, das ist der Wahnsinn, obwohl man heute wenigstens sagen muss, dass wir in den ersten 5 Minuten gar nicht schlecht waren."
Offenbar gehen ihm die desaströsen Leistungen seiner Mannschaft die letzten Wochen über ziemlich ans Fleisch. Weiter ergänzte er: "die kommen nicht zum Training, und wenn, dann trotten sie gelangweilt umher oder haben ihre Schuhe vergessen, haben keinen Bock, und das heut ist eine weitere Quittung dafür."
In dieses Bild eines trägen Durcheinanders passt auch gut, dass die Heimmannschaft die normalerweise für Ersatzbälle sorgt, es schlicht vergessen hat, das zu tun. Es sind diese Kleinigkeiten, die zeigen, dass wo der Wurm drin ist, und das ziemlich. So war vorallem in der ersten Halbzeit minutenlang Spielpause, weil der Ball irgendwo auf Tauchstation im Bach gegangen war oder in der roten Felswand verschwand. Sehr schön übrigens die Kulisse des Sportplatzes, gerade wegen der rötlichen Felswand fast direkt neben dem Spielfeld; zusätzlich die tolle Tribüne des Sportheims und sogar komplett überdachte Zuschauerränge auf der einen Seite. Und das in der Kreislig B! Wow. Zu Füßen der Felswand sollen in der Nazizeit übrigens Barackenlager für russische Zwangsarbeiter gestanden haben. Schramberg hat laut einer dort angebrachten Gedenktafel neben russischen, auch französische und polnische "Mitarbeiter" beherbergt. Etliche Todesfälle gab es zu beklagen, vor allem unter Kindern. Tja. Warum, ist nicht ersichtlich. Aber offenbar - und das hätte man eigentlich damals schon wissen können - gehören einfach viel eher Bälle zu Kindern, als Kugeln aus Stahl. Denn heute spielen längst quicklebendige Kinder an diesem Platz und haben Trikots mit dem Namen "Neymar" an und schießen ihren Ball mehrmals versehentlich mitten auf das Spielfeld des Hauptspiels Schramberg gegen Suebia... so befinden sich paarmals 2 Bälle im Spiel... keinen schert’s aber groß. Denn das ist auch Kreisliga B - und das Jahr 2013. Denn alles ist hier und im Heute besser. Alles! Von wegen früher sei... ne, ne, ganz sicher nicht!
Okay,
erwähnenswert ist noch dies: Der ebenso wie alle Sueben-Spieler ziemlich gut aussehende Trainer Mark Fischer gefällt sehr, in seiner ausdauernd unaufgeregten, aber sehr bestimmten und klaren Art. Wie er das Spiel und seine Spieler mit ruhigen, aber klaren Ansagen lenkt... sehr gut! Und (s)ein kleines Geheimniss der jüngsten Sueben-Erfolge? Hmm, vielleicht ein andermal ;-)
Erwahnenswert auch dies: Ein Schramberger Spieler landet noch während des Spiels wegen einer klaffenden Kopfwunde im Krankenhaus. Die Meinungen gehen auseinander, aber die Wahrscheinlichste ist die: Julian Flaig und jener Spieler stoßen im Suebenstrafraum mit den Köpfen heftig aneinander, der Gegner fällt zu Boden, und Julian Flaig erwischt ihn im Runterkommen mit seinen Stollen versehentlich am Kopf (die Stollen übrigens teilgesponsort unter anderem vom Sponsor des Tages Imo-Kebap).
Und obwohl die Meinungen darüber auseinandergingen (die Schramberger unterstellten tendenziell Absicht), ist interessant, wie der Trainer der Spvgg Schramberg Minuten vor Schluß lautstark reagiert, als einer seiner Spieler nur Haarscharf eine Art Frust-oder vielleicht Revanche Foul (Fuß ins Gesicht) am Geburtstagskind Leo Erath* nur knapp verpasst: "heeey, wenn ich sowas nochmal von Dir wo sehe, nehm ich Dich sofort raus, und Du gehst heim. Es reicht, wenn einer im Krankenhaus ist, egal wer und von wem."
*der übrigens in Wahrheit heute 19 geworden ist, und ihm somit nur noch 2 Jahre bis zur vollen Geschäftstüchtigkeit fehlen
Erwähnenswert auch jenes: Zum weitest entfernten Auswärtsspiel sind aufjedenfall die Sueben Girls Linda, Kati und Nina am Start; Familie Hetzel; Josè; Max Brauchle "das Müsli" plus seiner Freundin; der ehemalige Spieler der ersten Saison Manuel Kammerer und Frl. Wilsch und auch Dennis Cohen, ebenso ehemaliger Sueben -Spieler in den ersten eineinhalb Saisons. Das ist Hardcore. Oder Rock`n Roll. Oder Phänomen Suebia.
Und noch einer war da: Daniel Hodapp. Genauso ehemaliger Mitspieler in der ersten Saison. Auf die Frage, warum er diese Saison noch bei keinem Spiel war: "keine Lust, Prüfungen." Daniel schmerzt es insgeheim, dass er wegen 2-maligem Kreuzbandriss seine Fußball-Sueben-Karriere beenden musste. Umso cooler, dass er da war. Daniel Hodapp.
Und noch ein Besonderer war nach einer ganzen langen Weile mal wieder da: Max Wohlleber! Kreativkopf, Medienmann, Entwickler- und Hauptbetreuer der professionellen Sueben-Homepage. Wohlleber gilt als undefinierbar; hat eine Faszination für Steve Jobs und ist demnach im Kern ganz ähnlich gelagert wie dieser: Individualität. Eigenwilligkeit. Moderne. Zukunft. Feinheit. Und Freiheit.
Sponsor des Tages
Sponsor seit der ersten Saison der Sueben. Er, seine Freundin und sein Bruder Bajram führen den gut gehenden Laden.
Imo auf die Frage, was ihm an Rottweil am besten gefällt: „die Oldtimer-Häuser.“
Am kommenden Sonntag den 6. Oktober gehts um 15:00 Uhr gegen Villingendorf II. Heimspiel. Schlachtfest.