Mit Herrn Pallaks in der Achterbahn

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Denn Gewonnen, Verloren; Gewinner, Verlierer... das ist alles nur eine Frage des Stand- bzw. Ausgangspunktes – und nur Fußball ist in der Lage, das zu tun, was er heute getan hat.

FC Suebia Charlottenhöhe gegen
VFL Fluorn

(Ergebniss aus dramaturgischen Gründen heute erst am Ende).
Denn Gewonnen, Verloren; Gewinner, Verlierer... das ist alles nur eine Frage des Stand- bzw. Ausgangspunktes – und nur Fußball ist in der Lage, das zu tun, was er heute getan hat.

Zum Spiel:
31. Minute: Julian Schmidt "bolzt" zum 1:0 für Suebia rein (in Wahrheit aber mehrere Gegner umspielt, denn umbolzt).
Nur 2 Minuten später legt Felix Vogt zum 2:0 nach. Also, läuft doch, und geht Suebia in Führung... geht man später auch gut schlafen.
Während der Halbzeitpause aufgeschnappte O-Töne des Gegners waren heute denn auch zum ersten Mal in dieser Saison so derart unergiebig, dass es an dieser Stelle keine zu nennen gibt, weil es einfach keine O-Töne gab!? Selbst auf mehrfaches Nachfragen nach der Befindlichkeit, der Einschätzung der Lage, oder wenigstens des Glaubens an einen Sieg oder noch eines Unentschiedens fühlte sich keiner jener Spieler zuständig, außer leisem Gemurmel, auch nur einen nennenswerten Ton von sich zu geben.
Das bedeutet: Entweder sie witterten, dass der (ebenso wie die Sueben) schwarz gekleidete Frager ein Feind und ein gemeiner Gegner sein musste, mindestens aber ein nerviger Fragebold...
oder aber es bedeutet, und das ist das viel Überzeugendere: Sie waren bereit zur Nachhausefahrt noch während der Pause! Fluorn war K.O, erledigt, und aufgegessen.

Aber:
„Es gibt keinen gefährlicheren Spielstand, als eine 2:0 Führung“, referierte Sueben Kapitän Jonas Baumgartner nach dem Spiel...
54. Minute, Zack: 2:1!
56. Minute, Zack: 2:2!!! Nicht zu fassen.
Das verstanden die Fluorner sicher selber nicht, so urplötzlich wieder ins Leben zurückgefunden zu haben. Unüberhörbar ihre ab nun über-lebendigen Kommandos (wilde Kampf-Schreie?) untereinander und gegen die Sueben.
Lachender O-Ton eines Fluorner Zuschauers (Herr Wiedemann - der dem Schreiberling vor fast 30 Jahren sein erstes Moped - eine Honda MTX 80 mit Wasserkühlung (!!) - bei der ehemaligen Oberndorfer Auto/Motorrad Firma Rall verkauft hatte) auf die Anmerkung, dass die Fluorner ganz schön laut sein können: „Ja, da habt ihr in der Stadt halt keine Ahnung davon, wie’s bei uns z’Fluorn noch so zu geht."
Selbst das ehemals jüngste Sueben Mitglied, der inzwischen 3-einhalb jährige Lysander Engisch, ließ sich ab diesem Spielstand von Wortfindungen ala Trainer Fluorn zur Nachahmung inspirieren (der zu einem Sueben-Spieler als es Unstimmigkeiten gab, ob ein Ball nun draußen war oder nicht, die doch recht dezibelverstärkte Empfehlung "halt die Schnauze, der Ball war nicht aus" hatte). Lysander im direkten Anschluß: „Papa, Schnauze halten."
Ein offener Schlagabtausch entwickelte sich fortan über fast ne halbe Stunde, in der sowohl Suebia, als auch Fluorn in Führung hätte gehen können (aber viel eher die Sueben, die mehrfach knapp neb’m Tor lagen)... und ob ein Spieler Bastian Schweinsteiger heißt oder Jerome Boateng... weniges ist im Fußball so bitter, wenn selbst für einen Laien leicht sicht-und nachvollziehbar ein Spieler im Mittelfeld den Ball vertendelt und dies zum direkten Torlauf, erfolgreichen Torschuß und gar noch zur Führung des Gegners wenige Minuten vor Spielende führt... die Schuldfrage war in der 87. Minute denn auch abschließend geklärt: Tobias Pallaks – bitte fertig machen zur Fahrt auf den Mond!
2:3 für Fluorn!! Nochmal nicht zu fassen.
Aber dann passiert, weswegen die Leute Woche für Woche zum Fußball gehen. Denn spannender kann kein Spiel sein, mehr achterbahnfahrende Gefühle aller beteiligten Protagonisten und schneller hinunter in die Abgründe des unverständlichen Verlieres und wieder hinauf in die Höhen des möglichen Helden kann es nirgends gehen.
Strafstoß für Suebia in der 90. Minute nach wiederholt grobem Foul (5 gelbe Karten für Fluorn, 1 gelbe für Suebia).
...(!) Tobias Pallaks (!) nimmt sich den Ball und läuft zum Elfmeterpunkt... pfiff... er läuft an, schießt nach rechts... der Torwart riecht seine Ecke... und es ist wirklich traurig und sowas von schade, schade für… aber: Pallaks’ Schuß ist zu gut, nicht haltbar, Toooor!!!
3:3 !!!! Also wenn nicht das der Kern ist, aus dem Helden gegossen werden, dann soll es bitteschön was sein?? Pampe? Oder Matsche? Oder etwa volle Windeln?
Es war heute – dank der Info des von Anfang an und gut spielenden Kapitäns Jonas Baumgartner – das erste Spiel dieser Saison in dem der FC Charlottenhöhe den ersten Punktgewinn gegen eine sogenannte 1. Mannschaft einfuhr. Es hätten aber gleich drei sein können, ja MÜSSEN. So überwog danach leider doch die Enttäuschung der Sueben und auch des Achterbahnfahrers Pallaks über ein fastgar noch unsinnig verlorenes Spiel. Aber das ist Fußball, und nur so lernt man dazu, denn der italienische Katzenkenner Giovanni T. lehrt schließlich nicht umsonst unentwegt: „... denn sie ist und bleibt ein wildes Tier!"
Zum Abschluß noch ein aktuelles Update zu Wally Kahns Abnehm-Abenteuer: Er hat die letzten drei Wochen weitere Kilos an die Welt abgegeben, sagte aber heute: „Geht irgendwie langsamer als gedacht."
Nächste Woche Sonntag, 27. Oktober geht`s zum Auswärtsspiel gegen den SV Seedorf II. Achtung: Spielbeginn bereits um 13:00 Uhr. ▴ Jimmy Las Vegas